01. Oktober 2009

Im Jahr 2009 wurde der Eisvogel, das "fliegende Juwel", wie schon 1973, zum "Vogel des Jahres in Deutschland" ernannt.

Um sein Verhalten weiter zu erforschen hat der "Eisvogelmann" Horst Boedler ca. 200 Exemplare mit einem Glastransponder gechipt.
Die Wahl zum Vogel des Jahres ist immer ein Zeichen dafür, dass es um die Art nicht zum Besten steht. Der Bestand hat zwar in den letzten Jahren wieder zugenommen und die Art wird derzeit in Europa als dezimiert, jedoch im gesamten Verbreitungsgebiet als wenig bedroht eingestuft. Zur Verbesserung der Population hat nicht zuletzt der "Eisvogelmann", Horst Boedler aus Flensburg, beigetragen. Er kümmert sich seit fast 20 Jahren um den Fortbestand des Eisvogels. Vor zehn Jahren entwickelte und baute er erstmals patentierte Brutcontainer, die den Eisvogel auch in Gebieten ohne Steilufer ansiedeln. Horst Boedler kontrolliert den Bruterfolg und beringt die jungen Eisvögel. Er ist mittlerweile weit über Schleswig-Holstein hinaus bekannt. Seine Nisthilfen vertreibt er gewerblich wobei das Engagement aber finanziell und zeitlich weit über eine unternehmerische Tätigkeit hinaus geht. Seit 2001 hat er, in Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Helgoland, über 1.000 Jungvögel beringt. Für herausragende Verdienste im ehrenamtlichen Bereich wurde Horst Boedler aus Flensburg vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Foto: Horst Boedler

Der Vogel lebt als Fischjäger an Bächen und Steilküsten oder eben an Gewässern an denen ihm die Brutcontainer Aufzuchtmöglichkeiten bieten. Aus dem Gewöllegranulat (Ausscheidungen und Rückstände) in den Containern, das zum großen Teil aus Gräten besteht, lassen sich die Güte und der Artenbesatz der Gewässer ablesen, die der Eisvogel befischt. Um nun den genauen Standort der Entnahme festzuhalten, werden die Vögel mit trovan-Transpondern ID 100 und die Ansitzplätze der Eisvögel sowie die Einflugöffnungen der Brutcontainer mit Lesegeräten ausgestattet. In der Gemeinde Süderbrarup, die als Modellregion ausgewählt wurde, kommen das Lesesystem LID 650 mit der ANTC100 zum Einsatz. Die Antenne kann, mit Schutzart IP68, problemlos in der nassen Umgebung verbaut werden. Der Leser wird von Euro I.D. in ein IP65-Gehäuse integriert, wobei alle Anschlüsse mit Steckverbindern (IP 68) ausgeführt werden. Die Systeme verfügen über einen batteriegepufferten Speicher mit Echtzeituhr. Es lassen sich bis zu 12.800 Lesungen mit Datum und Uhrzeit ablegen. Dadurch können die Daten über Längere Zeit, ohne eine Online-Verbindung zu einem Rechner, gesammelt werden. Da die Systeme nur wenig Strom benötigen (<100 mA), kann eine Autobatterie als Spannungsquelle dienen, die sich bei Bedarf auch per Photovoltaik aufladen lässt.